Der Bausektor ist ein bedeutender Motor für afrikanische Volkswirtschaften. Mit vielen vor- und nachgelagerten Bereichen trägt die Branche erheblich zur Wertschöpfung und Schaffung von Arbeitsplätzen bei. Steigende Bevölkerungszahlen und Urbanisierung lassen in Afrika Megacities entstehen. Dadurch eröffnen sich enorme Potenziale für den Hoch- und Tiefbau. Neben dem Gebäudebau müssen Verkehrs-, Energie-, Abfall- und Wasserinfrastrukturen errichtet werden, um ein nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen.
Afrikanische Ballungszentren wachsen immer schneller. In vielen von ihnen sind dringend hohe Investitionen in Transport, sozialen Wohnungsbau, Energie und Wasser notwendig. Gleichzeitig entstehen moderne Planstädte, als Smart Cities konzipiert, mit hohen Anforderungen an nachhaltige Gebäude- und Versorgungstechnik sowie urbane Mobilität.
Laut dem Africa Construction Trends Report von Deloitte befanden sich im Jahr 2021 insgesamt 462 Projekte mit einem Gesamtprojektwert von 521 Milliarden US-Dollar im Bau - mehr als je zuvor. Der Immobiliensektor trug 44,7 Prozent zum Gesamtwert der Projekte in Afrika bei. Auf den Transportsektor entfielen 23,3 Prozent, gefolgt vom Energie- und Stromsektor mit 18,9 Prozent.
Die deutsche Bauindustrie ist mit einem breiten Portfolio von Dienstleistungen in allen Bausegmenten auf dem afrikanischen Kontinent engagiert. Neben Ingenieurs- und Beratungsdienstleistungen bestehen für deutsche Firmen diverse Zuliefermöglichkeiten. Hierzu zählen neben Baumaschinen, Werkzeugen, Baustoffen und -chemikalien auch Armaturen, Beschläge, Fassaden, Fenster, Inneneinrichtungen und Elektronik. Zunehmend bieten sich auch interessante Chancen in neuen Feldern, wo deutsche Hochtechnologie sowie Know-how gefragt sind: Nachhaltige Baustoffe, Umwelt- und Gebäudetechnik, urbane Transportsysteme, Regenerative Energieversorgung sowie Building Information Modeling (BIM).
Kennzahlen für Bauwirtschaft in ausgewählten Märkten in Afrika
Bausektor in Afrika im Ländervergleich
Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen für die Bauwirtschaft in Afrika
Sehr viele Entwicklungsprojekte beinhalten Baumaßnahmen, sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau. Geber fördern unter anderem Vorhaben zur besseren Wasserver- und Abwasserentsorgung, Straßenbauprojekte sowie den Bau und Ausbau von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen. Afrikanische Länder kaufen zudem Beratungsleistungen wie Bauplanung und Bauüberwachung ein. Die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank und die KfW Entwicklungsbank finanzieren besonders viele Bauprojekte.