Der Gesundheitssektor in Afrika hat durch die Coronapandemie einen spürbaren Schub erfahren. Die Produktion von Impfstoffen und die Herstellung von Arzneimitteln wird regional an Bedeutung gewinnen. Daneben bleibt der Ausbau der Gesundheitsinfrastruktur dringlich. Auch der Bedarf an Hightech-Produkten in der Medizin- und Labortechnik wächst. Die Märkte sind vielfältig und bieten zahlreiche Chancen für deutsche Unternehmen.
In vielen Ländern Afrikas sind Investitionen in den Gesundheitssektor ins Rollen gekommen. Dabei bauen die Regierungen auf die Zusammenarbeit mit privaten Partnern oder investieren selbst in die öffentliche Gesundheitsinfrastruktur. Ein wichtiges Thema ist der Ausbau der Krankenversicherungssysteme.
In der Medizintechnik und bei Pharmazeutika besteht ein hoher Importbedarf, der weiter steigen wird. Doch auch die lokale Pharmaindustrie wächst. Deutschland unterstützt bereits einige afrikanische Länder bei der Impfstoffproduktion. In derartigen Partnerschaften liegt ein langfristiges Geschäftspotenzial.
Afrikas wachsende Mittel- und Oberschicht verlangt zunehmend medizinische Dienstleistungen vor Ort, wie im Bereich Diagnostik. Krankenhausprojekte und E-Health-Lösungen sind weitere Beispiele für Felder, in denen deutsche Zulieferer und Dienstleister aktiv werden können.
Quellen: World Health Statistics 2023 (WHO), African Pharmaceutical Market (Goldstein Market Intelligence), World Health Statistics 2022 (WHO)
Potenzialmärkte für Gesundheitswirtschaft in Afrika
Ruanda
BioNTech errichtet in Kigali eine Impfstoff-Produktionsstätte. Die Fabrik soll nicht nur Ruanda mit Impfstoffen beliefern, sondern die gesamte Region. Weitere Produktionsansiedlungen im Bereich Pharmazeutika oder medizinischem Verbrauchsmaterial sollen folgen. Sämtliche medizinische Güter müssen importiert werden, deutsche Unternehmen sind als Zulieferer beteiligt.
Südafrika
Die medizinische Cannabisindustrie floriert und Investitionen in die digitale Medizin stehen an. Das Land am Kap wird als Pharmastandort immer wichtiger: Mittlerweile gibt es über 275 Unternehmen in diesem Bereich vor Ort. Digital-Health-Lösungen und Labortechnik sind sehr gefragt. Bis 2026 soll eine allgemeine Krankenversicherung eingeführt werden. Rund ein Drittel der deutschen Medizintechnikexporte nach Subsahara-Afrika entfallen auf Südafrika.
Nigeria
Der Bevölkerungsriese hat einen hohen Nachholbedarf bei Medizintechnik. In den nächsten Jahren soll der Markt jährlich rund 9 Prozent wachsen. Komplettlösungen sind stark nachgefragt. Im Bereich Digital Health steht Nigeria an zweiter Stelle in Subsahara-Afrika, nach Südafrika. Da der Markt stark fragmentiert ist, ist ein Vertreter vor Ort sehr wichtig.
Marokko
Jährlich wächst die Nachfrage nach Medizintechnik um rund 6 Prozent. Hightech-Geräte werden bisher importiert. Lokale Hersteller haben jedoch begonnen, ihre Fertigung auszubauen, und wollen zunehmend andere afrikanische Märkte ins Visier nehmen. Mobile Krankenversorgung in entlegenen Gebieten sowie Notfallequipment werden immer wichtiger. Die meisten Investitionen finden im öffentlichen Sektor statt.
Kenia
Der kenianische Gesundheitsmarkt wird weiter wachsen. Bei den Investitionen dürften Einrichtungen für die Behandlung chronischer Krankheiten, Diagnostikzentren sowie die lokale Produktion medizinischer Verbrauchsgüter im Mittelpunkt stehen. Auch deutsche Zulieferer planen, in Kenia zu produzieren, oder haben bereits damit begonnen, zum Beispiel B. Braun, Otto Bock und Merck.
Ägypten
Ägypten ist in Nordafrika der größte Markt für die Gesundheitswirtschaft. Nachholbedarf besteht hier vor allem in puncto Infrastruktur und Finanzierung. Für Wachstum im Gesundheitssektor sorgt neben dem Bevölkerungsanstieg eine universelle Krankenversicherung. Sie soll in den nächsten Jahren landesweit eingeführt werden.
Tansania
Die Regierung hat im Gesundheitssektor Reformen angestoßen und stark in die Infrastruktur investiert. Kapital fließt sowohl von staatlicher als auch privater Seite. Deutsche Unternehmen liefern vor allem Pharmazeutika und Medizintechnik. Denkbar sind auch Investitionen in Gesundheitseinrichtungen oder Public-private-Partnerships (PPP). Für mehr Nachfrage sorgen Bevölkerungswachstum und die Zunahme chronischer Krankheiten.
Äthiopien
Um weniger abhängig von Importen zu werden, plant das bevölkerungsreiche Land den Aufbau einer eigenen Impfstoffproduktion. Die Weltbank bezuschusst das 359 Millionen US-Dollar teure Großprojekt. Vorgesehen ist eine 200.000 Quadratmeter große Fabrik, die 200 Menschen beschäftigt. Es sollen Impfstoffe etwa gegen Masern, Cholera und Gelbfieber hergestellt werden. Abgesehen vom Devisenmangel bietet die Pharmabranche langfristig kräftige Wachstumsaussichten.
Weitere Märkte
Germany Trade & Invest (GTAI) bietet weitergehende Informationen zur Gesundheitswirtschaft in Afrika. Die Berichte beleuchten neben der Marktentwicklung auch politische Rahmenbedingungen, aktuelle und geplante Projekte sowie Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.
Kennzahlen für ausgewählte Gesundheitsmärkte in Afrika
Afrikanische Importe von Medizintechnik und Pharmazeutika im Ländervergleich
Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen in der Gesundheitswirtschaft in Afrika
Die Gesundheitswirtschaft ist ein wichtiger Sektor in der Entwicklungszusammenarbeit. Internationale Organisationen und Entwicklungsbanken fördern den Kauf von Medizin- und Labortechnik, Arzneimitteln und Mobiliar. Sie unterstützen zudem Projekte zur Familienplanung, zur Seuchenbekämpfung und zur Gesundheits-IT.
Lesen Sie mehr zu den Gesundheitsstrategien internationaler Geber bei Germany Trade & Invest.
Veranstaltungen zur Gesundheitswirtschaft in Afrika
BVMW-Unternehmerreise nach Ruanda
3. Africa Health ExCon
Internationale Konferenz und Messe für Medizintechnik, Pharmazie und Pflege
9th German-African Healthcare Forum
Aufbau der Gesundheitsresilienz in Afrika: Trends und Partnerschaften
Geschäftsanbahnungsreise mit einer Kooperationsbörse nach Ghana und Nigeria
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Fachmesse für Zahnmedizin
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Medic East Africa
Medizinische Geräte- und Technologieausstellung
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Fachmesse für Medizintechnik, Pharmazie und Pflege
Gesundheitswirtschaft / Medizintechnik - Côte d'Ivoire, Senegal
Informationsreise des BMWK-Markterschließungsprogramms
pacprocess MEA
Die Internationale Ausstellung für Verarbeitung und Verpackung im Nahen Osten und Afrika
analytica Lab Africa
Ansprechpartner für die Gesundheitswirtschaft
Kontakt Brenda Kokwaro
Branchenexpertin für Gesundheitswirtschaft in Kenia Geschäftsstelle Wirtschaftsnetzwerk Afrika
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Zur Website (030) 2028-1699
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