Um Mindeststandards für importierte Fahrzeuge festzulegen, haben die UN eine Initiative gestartet, die mehrere afrikanische Länder – darunter Marokko, Algerien, Ghana, Côte d’Ivoire und Mauritius – bereits umgesetzt haben. So wurden Einfuhrverbote für über zehn Jahre alte Gebrauchtwagen erlassen. Die Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) hat bereits verbindliche Normen für Kraftstoffe und Importfahrzeuge verabschiedet. Danach müssen seit dem 1. Januar 2021 alle importierten Nutzfahrzeuge die Euro-4-Emissionsnormen erfüllen und dürfen maximal fünf Jahre alt sein. Dies soll innerhalb von zehn Jahren umgesetzt werden. Es wird zu einer Verschiebung zu kleineren, saubereren Fahrzeugen, die marktfähig sind, kommen. Die bestehenden Kfz-Reparaturwerkstätten stellen eine große Zahl an Arbeitsplätzen. Ausbildungs- und Schulungsmaßnahmen sind daher besonders wichtig, um die vielen Automechaniker bei neuen Technologien mitzunehmen.
Auch deutsche Unternehmen sind an den Märkten für E-Mobilität auf dem afrikanischen Kontinent interessiert. So lässt Volkswagen in Ruanda im Rahmen eines Pilotprojekts 50 Elektrogolfs in Kigali fahren. Die Infrastruktur wird in Kooperation mit Siemens bereitgestellt. In Südafrika arbeitet Volkswagen an einem Elektro-Traktor-Projekt für die Landwirtschaft. Auch auf Ghanas Straßen dürften künftig mehr Elektroautos und Elektro-Motorräder fahren. Das Energieministerium hat eine "Drive Electric Initiative" ins Leben gerufen. Ziel der Kampagne durch die langsame Einführung von E-Fahrzeugen ist die Senkung der Treibhausgasemissionen und die Verringerung der Umweltverschmutzung. Die Ladeinfrastruktur in Ghana steht jedoch ganz am Anfang. Noch handelt es sich vielfach um Ideen und kleine Projekte – doch die "Leuchttürme" stoßen weitere Innovationen an.