Wichtig ist es, genau hinzusehen und zwischen einzelnen Regionen und Ländern zu differenzieren. Die Start-up-Szene ist ganz unterschiedlich aufgestellt, bedient verschiedene Märkte und Branchen. Besonders hoch im Kurs stehen Nigeria, Kenia, Ägypten und Südafrika. Auf diese vier Länder entfielen 2020 laut Angaben des Subsahara-Afrika-Blogs der IHK Neuss rund 80 Prozent des gesamten Investitionsvolumens in Start-ups. Aber auch Ghana könnte zu diesen Start-up Hotspots aufschließen.

Fünf Fact Sheets des AfricaBerlin Networks geben eine Übersicht zu ausgewählten Start-up-Ökosystemen in Afrika (auf Englisch). Start-up Market Access Summaries: Ägypten | Ghana | Kenia | Südafrika

Die meisten finanziellen Mittel fließen dabei in FinTech-Unternehmen. Digitale Finanzdienstleistungen sind in Afrika erfolgreich, weil die Menschen dort sonst kaum Zugang zu ihnen haben und nur wenige einen klassischen Bankaccount besitzen. Inzwischen ist in sieben afrikanischen Ländern "Mobile Money" möglich, das Bezahlen mit dem Mobiltelefon.

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7 Unicorns gibt es in Afrika - 5 davon im Finanzbereich.

Weitere FinTech-Angebote sind auf dem Vormarsch: So können Nutzer etwa Mikrokredite oder Versicherungen per Handy komplett digital abwickeln. Gerade in ländlichen Regionen profitieren Menschen von diesen Services. Insgesamt gibt es auf dem afrikanischen Kontinent sieben "Unicorns" – also Startups, die mehr als eine Milliarde Dollar wert sind. Fünf davon sind im Finanzbereich aktiv. 

Neben den FinTechs sind in Afrika Start-ups erfolgreich, die wirtschaftliche Schlüsselsektoren digitalisieren, etwa AgrarTech, Logistik und Mobilität, Off-Grid-Lösungen und HealthTech. Das Start-up Clinic Agro in Kamerun hat beispielsweise eine App entwickelt, die Landwirte bei der Bodenanalyse unterstützt. Mithilfe eines Messgeräts können die Landwirte den pH-Wert des Bodens bestimmen oder Pflanzen auf Krankheiten prüfen. Anschließend empfiehlt die App, welche Gewächse auf dem Boden gut gedeihen oder welche Pflanzenschutzmittel benötigt werden. 

Die Start-up-App AgriShare vernetzt Kleinbauern in Simbabwe und Uganda, um Maschinen oder Dienstleistungen zu teilen. Das Projekt der Welthungerhilfe trägt so dazu bei, die Produktivität der Kleinbauern zu verbessern und ihr Einkommen zu steigern.