Für Eswatini, bis 2018 offiziell Swasiland, bleiben die gesamtwirtschaftlichen Aussichten verhalten. Die Zuckerindustrie ist die wirtschaftliche Stütze des Landes, hat aber in der EU und in Südafrika wichtige Absatzmärkte verloren. Zudem fordert die anhaltende Wachstumsschwäche des großen Nachbarn Südafrika ihren Zoll.

Das Königreich Eswatini ist ein Binnenland zwischen Mosambik und Südafrika, in dem rund zwei Drittel der Bevölkerung im landwirtschaftlichen Sektor beschäftigt sind. Der Zuckerrohranbau ist Eswatinis wichtigste Einnahmequelle. Das Land ist nach Südafrika, Sudan und Kenia der viertgrößte Zuckerhersteller in Afrika. Die Nahrungsmittelerzeugung prägt auch das verarbeitende Gewerbe. Insgesamt ist die Wirtschaft stark von Südafrika abhängig: Dorthin gehen rund 70 Prozent aller Exporte Eswatinis. Auch die Importe stammen zu mehr als drei Vierteln aus Südafrika.

Eswatini hat eine schwach entwickelte Wirtschaft. Ein Industrialisierungsprogramm soll Investitionen anstoßen und Arbeitsplätze schaffen. Der Weg dorthin soll durch den Ausbau und die Diversifizierung der lokalen Industrie geebnet werden. Die Regierung wirbt bei ausländischen Investoren mit regional gutem Marktzugang, der aus der Mitgliedschaft in verschiedenen Handelsabkommen resultiert. Mit der Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen möchte das Land als Standort für internationale Unternehmen attraktiver werden.

Das Länderprofil wurde zuletzt im August 2024 aktualisiert.

GTAI-Reisekorrespondent für das Südliche Afrika, Marcus Knupp

Die enge Verflechtung mit Südafrika ist für Eswatini Fluch und Segen zugleich. Der Zugang zum größeren Nachbarmarkt durch die Zollunion macht das kleine Königreich für Investoren zwar attraktiv. Jedoch lassen unklare Rahmenbedingungen und politische Spannungen viele Unternehmen zögern, denn Eswatini kann auch von Südafrika aus bedient werden.

Marcus Knupp GTAI-Reisekorrespondent für das Südliche Afrika

Daten und Fakten Eswatini

SWOT-Analyse

S

Strengths Stärken

  • Relativ stabile politische Lage
  • Enge Verflechtung mit Südafrika; über die Southern African Customs Union (SACU) ist zollfreier Warenaustausch möglich
  • Gute Anbindung an Häfen Richards Bay und Durban (Südafrika) sowie Maputo (Mosambik)
  • Relativ diversifizierte Wirtschaftsstruktur


W

Weaknesses Schwächen

  • Kleiner Markt
  • Mangel an Fachkräften
  • Ineffiziente Verwaltung
  • Regierungsform der absoluten Monarchie bietet kaum Möglichkeiten zur politischen Beteiligung
  • Staatshaushalt sehr auf SACU-Einnahmen angewiesen
O

Opportunities Chancen

  • Großer Investitionsbedarf in die Infrastruktur (Energie, Wasser, Straßen)
  • Gute Anbaubedingungen in der Landwirtschaft
  • Bauwirtschaft könnte durch Swazi Link Schienenprojekt expandieren
  • Erschließbare Rohstoffvorkommen (Gold, Kohle, Eisenerz)
T

Threats Risiken

  • Starke Abhängigkeit von der Zuckerindustrie
  • Aufgrund des Klimawandels drohen Dürren
  • Haushaltsmittel fließen teilweise in ineffiziente Prestigeobjekte
  • Wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung mit der politischen Lage

Marktzugang

Rechtliche Rahmenbedingungen

Gewerbliche Wareneinfuhr und Zoll

Arbeitsmarkt und Löhne

Das Kompetenzzentrum Training (Aus- und Weiterbildung) der AHK Südliches Afrika (BMWK Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen

In Eswatini gibt es kaum Entwicklungsprojekte. Am aktivsten sind die Weltbank und die Afrikanische Entwicklungsbank. Aus geberfinanzierten Vorhaben resultieren Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.

Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle 

Unterstützung beim Markteinstieg in Eswatini

Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Eswatini zu erleichtern.

Beratungsgutscheine Afrika

Das BMWK unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika. Unternehmen erhalten bis zu 85 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratungstage.

Investitionsgarantien des Bundes Neues Fenster zu "Investitionsgarantien des Bundes".

Die Investitionsgarantien sichern Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in Swasiland gegen politische Risiken ab und unterstützten Projekte vor Ort.

Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft Neues Fenster zu "Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft".

Die Hermesdeckungen schützen Exporteure und Banken bei Geschäften mit swasiländischen Handelspartnern vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen.

Kontakte und weiterführende Links

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