Nach einem Besuch von Mauritius sind ausländische Wirtschaftsexperten regelmäßig begeistert: Der kleine Inselstaat mit knapp der Einwohnerzahl von München gilt als rechtsstaatliche Demokratie mit leistungsfähigen und weltoffenen Bürgern.
Die Regierungen haben es verstanden, die Wirtschaft planvoll zu diversifizieren. So haben Tourismus und Finanzdienstleistungen weggefallene Arbeitsplätze in der Zucker- oder der Textilindustrie ersetzt. Gegenwärtig bietet sich Mauritius als „Offshore-Finanzzentrum" zwischen Afrika und Asien an. Doch importierte Inflation und die Abhängigkeit von weltwirtschaftlichen Schwankungen belasten das Wachstum. Im regionalen Vergleich sind die deutschen Lieferungen nach Mauritius aufgrund der Finanzkraft relativ hoch. Das Wachstumspotenzial ist aber niedrig.
Fisch, Zucker und Bekleidung zählen nach wie vor zu den wichtigsten Exportgütern des Landes. Mauritius unterhält enge Beziehungen zu seinen Haupthandelspartnern China und Indien. Mit den EU-Ländern besteht ein Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA).
Das Länderprofil wurde zuletzt im August 2024 aktualisiert.
Alexa Gerrard
Alexa Gerrard
Mauritius ist mit seinem unternehmensfreundlichen Umfeld, gut entwickelten Bankensystem und vorteilhaften Steuergesetzen ein stabiles Investitionsziel. Der Inselstaat bietet gute Möglichkeiten in den Bereichen Tourismus, Business Outsourcing und Produktion. Außerdem ist das Thema nachhaltige Infrastruktur und die dazugehörigen Sektoren wie Energie, Logistik, Ausbildung und Wassermanagement derzeit im Fokus.
Alexa Gerrard Regionalkoordinatorin der Deutschen Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika (AHK)
Daten und Fakten Mauritius
Potenzialbranchen in Mauritius
IT und Telekommunikation
Mauritius hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem Hub für Callcenter und Anbieter von Business Process Outsourcing (BPO) entwickelt. Eine Herausforderung ist der Fachkräftemangel. Auch spielt Mauritius als Offshore-Finanzzentrum eine wichtige Rolle. Dank Steueranreize seitens der Regierung ist die Insel zum Standort internationaler Banken und anderer Finanzdienstleister geworden.
Tourismus und Reisen
Im Jahr 2023 besuchten knapp 1,3 Millionen Reisende die Insel. Nach den heftigen Einbußen während der Coronapandemie war dies eine Rückkehr zur Normalität. 2024 dürfte mit etwa 1,5 Millionen Besuchern ein neuer Rekord aufgestellt werden. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes und genießt daher auch bei der Regierung hohe Priorität. Schwerpunkte liegen in der Fachkräfteausbildung, Abfallbehandlung sowie Energie- und Wasserversorgung.
Energiewirtschaft
Die Stromversorgung soll grüner werden. Dafür plant die Regierung, den Einsatz von erneuerbarer und sauberer Energie deutlich zu steigern. Noch erfolgt ein beträchtlicher Teil der Stromproduktion mit Schweröl, aber auch Bagasse (Rückstände aus der Zuckerrohrproduktion) spielt eine wichtige Rolle. In Zukunft will der Inselstaat vermehrt auf Solarenergie und Flüssiggas setzen. Private Investoren sind willkommen.
Bauwirtschaft
Auf der dicht besiedelten Insel wird nach wie vor viel gebaut. Im Infrastrukturbereich spielen der Ausbau der Straßen, der Bau des Metro-Expresszuges sowie die Erweiterung des Hafens und des Wasserversorgungsnetzes eine wichtige Rolle. Zudem entstehen von privater Seite diverse Haus- und Wohnungsbauprojekte, vornehmlich für wohlhabende Zuwanderer. Sowohl der Staat als auch private Investoren können sich hochwertige Baudienstleistungen und -materialien leisten.
Gesundheitswirtschaft
Der Gesundheitsbereich entwickelt sich weiter dynamisch. So hat sich Mauritius zu einem regionalen Hub für hochwertige medizinische Versorgung für Patienten vor allem aus Afrika etabliert. Mehrere internationale private Kliniken haben auf der Insel eröffnet. Da sich zunehmend reiche Ausländer in Mauritius niederlassen, dürfte auch die lokale Nachfrage steigen. Potenzial sieht die Regierung zudem bei der Herstellung von Pharmazeutika und Medizintechnik.
Mehr Brancheninfos
Germany Trade & Invest (GTAI) bietet weitergehende Informationen zu aussichtsreichen Branchen in Mauritius.
Die Analysen beleuchten neben der Marktentwicklung auch politische Rahmenbedingungen, aktuelle und geplante Projekte sowie Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.
Marktzugang
Rechtliche Rahmenbedingungen
- Die GTAI-Website informiert Sie über aktuelle Rechtsänderungen in Mauritius
- Für die Suche nach einem Rechtsanwalt ist die Anwaltsliste der deutschen Botschaft in Pretoria (PDF) hilfreich.
- Bei individuellen Anfragen unterstützen Sie die Rechtsexperten bei GTAI.
Zoll- und Einfuhrregelungen
- Einen Überblick über die wichtigsten Zoll- und Einfuhrregelungen gibt die GTAI-Publikation Zoll und Einfuhr kompakt Mauritius
- Auf der GTAI-Website finden Sie aktuelle Meldungen zu geänderten Zoll- und Einfuhrregelungen in Mauritius.
- Zudem beantworten die Zollexperten der GTAI Ihre Anfragen auch individuell.
Arbeitsmarkt und Löhne
Das Kompetenzzentrum Training (Aus- und Weiterbildung) der AHK Südliches Afrika (Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.
Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen
In Mauritius gibt es kaum Entwicklungsprojekte. Am aktivsten ist die Afrikanische Entwicklungsbank. Aus geberfinanzierten Vorhaben resultieren Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.
Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle
Kontakte und weiterführende Links
Beratung für Ihr Mauritius-Geschäft
Ansprechpartner vor Ort
AHK Südliches Afrika
Kontakt Simone Pohl
Geschäftsführerin Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika +27-11-486-2775
Kontakt Jens Hauser
Kompetenzzentrum Klima und Umwelt Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika +27 21422 3311
Alexa Gerrard
Kontakt Alexa Gerrard
Regional Coordinator Southern Africa Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika +27(0)11 486 2775
Kontakt Mandla Ngcobo
Kompetenzzentrum CSR und Training (Aus- und Weiterbildung) Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika +27(0)11 486 2775
Vera Massie
Kontakt Vera Massie
Kompetenzzentrum Wassermanagement Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika +27 (0)21 422 5577
Kontakt Meghan Rossouw
Kompetenzzentrum Industrie Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika +27 (0)11 486 2775
AHK Südliches Afrika
Kontakt Danilla van Jaarsveldt
Kompetenzstelle für die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika
