(ABG) - Im August 2022 hatte China angekündigt, auf die Rückzahlung von 23 zinslosen Krediten für 17 afrikanische Länder zu verzichten. Details sind jedoch unklar, und laut einer Untersuchung der Boston University dürfte es sich bei dem "Erlass" nur um kleine Beträge handeln, die nur 0,1 bis 1 Prozent der Kreditsumme ausmachen.

Die chinesische Ankündigung kommt zu einer Zeit, in der Entwicklungsländer auch in Afrika auf eine Schuldenkrise zusteuern. Viele Länder hatten sich in Zeiten international niedriger Zinsen umfangreich verschuldet, als sich Kapitalanleger auf der Suche nach Rendite auch in riskante Länder vorwagten. Mit höheren Zinsen in den Industrieländern fließt nun weniger Kapital auf den Kontinent. Ein starker Dollar verteuert die Rückzahlung bestehender Kredite zusätzlich. Zudem engen hohe Preise für Nahrungsmittel, Energie und andere Rohstoffe den Finanzierungsspielraum weiter ein.

Rufe nach einem Schuldenerlass werden lauter, daran allerdings haben die Kreditgeber offensichtlich kein Interesse. Sie würden eher die Laufzeit von Krediten verlängern und Zinsen nachträglich senken, so Thomas Url vom österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo. Mit seinem "Schuldenerlass" vom August prescht China nun zumindest medial nach vorne, ungeachtet der offenbar sehr überschaubaren tatsächlichen Nachlässe.

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