(ABG) - Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat sein Positionspapier zu Afrika veröffentlicht und appelliert darin an Deutschland und Europa, auf dem afrikanischen Kontinent aktiver zu werden. Während China in Afrika seit langem wirtschaftlich sehr präsent ist, konzentrieren sich Deutschland und Europa hauptsächlich auf klassische Entwicklungszusammenarbeit – so ein Kritikpunkt des Positionspapiers.
Ulrich Ackermann, Leiter VDMA Außenwirtschaft, betont die unbefriedigende Situation aus Sicht der europäischen Maschinenbauindustrie und weist auf Verbesserungspotenziale hin. Bei den deutschen Afrika-Aktivitäten sollten die wirtschaftlichen Interessen der afrikanischen Partner im Vordergrund stehen. "Deutschland kann sich damit deutlich von den sogenannten Unterstützungsangeboten der Chinesen in Afrika abheben", sagt Ackermann.
Das VDMA-Positionspapier fordert zudem eine bessere Koordination der deutschen Afrika-Aktivitäten. Daneben enthält das Papier Vorschläge für einen Ausbau der Finanzierungsinstrumente und für eine wirksamere Mobilisierung privater Investitionen in Afrika.
Insbesondere vor dem Hintergrund der Diversifizierung von Exportmärkten sieht der VDMA in Afrika große Marktpotenziale. Bisher gehen lediglich etwa 2 Prozent der deutschen Gesamtexporte nach Afrika – das ist vergleichbar zu den Exporten in die Türkei. Etwa die Hälfte entfällt auf die größten deutschen Absatzmärkte Südafrika und Ägypten. Die Maschinenlieferungen von Deutschland nach Afrika sind 2022 mit rund 4 Milliarden Euro wieder auf Vor-Corona-Niveau angekommen. Allerdings konnte hier der Marktführer China seinen Anteil zuletzt noch weiter ausbauen.