Guinea verfügt über beträchtliche Bergbauressourcen und gute Bedingungen für die Entwicklung der Landwirtschaft. Dennoch zählt die Bevölkerung des Landes zu einer der ärmsten in Westafrika.

Das westafrikanische Land besitzt die weltweit größten Vorkommen an Bauxit und ist nach Australien zweitgrößter Produzent des Aluminiumerzes. Außerdem exportiert Guinea Gold und Diamanten.

Ab 2025 ist mit dem Export von Eisenerz aus den Simandou-Vorkommen zu rechnen. Das mehr als 16 Milliarden Dollar teure Projekt umfasst den Bau von Bahnstrecken, eines Hafens und einen geplanten Eisenerz-Abbau von jährlich bis zu 60 Millionen Tonnen. Mit dieser Erschließung steigt Guinea zu einem der wichtigsten Exporteure von hochqualitativem Eisenerz auf. Beteiligt sind chinesische Konzerne und das kanadisch-australische Bergbauunternehmen Rio Tinto. 

2023 ist der Abbau von Bauxit gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent gestiegen. Es gibt Pläne die Raffineriekapazitäten von Bauxit auszubauen. Die Fortschritte bei der verstärkten Nutzung von Agrarland fallen bislang eher gering aus. 

Seit dem Militärputsch von 2021 steht das Land politisch am Scheideweg. Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS fordert einen schnellen und transparenten Übergang zur Demokratie. 

Das Länderprofil wurde zuletzt im September 2024 aktualisiert.

Guinea ist eines von dreizehn afrikanischen Ländern der G20-Initiative Compact with Africa (CwA). Ziel ist es, die Bedingungen für private Investitionen in den Teilnehmerländern zu verbessern.

Afrika-Experte Fausi Najjar

Guinea erlebt durch den Eisenerz- und Bauxitabbau einen wirtschaftlichen Aufschwung. Allerdings schrecken politische Unsicherheit und ein schwieriges Geschäftsumfeld Investoren außerhalb des Bergbaus ab. Reformen in den Bereichen Verkehr und Energie sowie Sozialprogramme kommen kaum voran. 

Fausi Najjar GTAI-Wirtschaftsexperte für West- und Zentralafrika

Daten und Fakten Guinea

SWOT-Analyse

S

Strengths Stärken

  • Erschließung der Rohstoffvorkommen
  • Vermehrte Nutzung von Agrarland angeschoben
  • Geringe Verschuldung 
W

Weaknesses Schwächen

  • Verunsicherung über weitere Entwicklung nach Militärputsch im September 2021
  • Soziale Ungleichheit; hohe Armutsquote
  • Infrastruktur jenseits der Städte in schlechtem Zustand
O

Opportunities Chancen

  • Investitionen in die Infrastruktur
  • Staatshaushalt profitiert von Rohstoffhausse
  • Nachfrage bei Ausrüstungsgütern und Beratungsleistungen
T

Threats Risiken

  • Politische Instabilität und soziale Proteste
  • Fallende Rohstoffpreise
  • Landwirtschaft anfällig für Klimawandel

Marktzugang

Rechtliche Rahmenbedingungen

Das Rechtssystem in Guinea basiert, historisch bedingt, überwiegend auf französischem Recht. Im Bereich des Wirtschaftsrechts gilt in weiten Teilen das vereinheitlichte Recht der Organisation zur Harmonisierung des Wirtschaftsrechts in Afrika (OHADA). Ausländische Investoren können in Guinea grundsätzlich in allen Bereichen investieren. Für einige strategisch wichtige Sektoren ist allerdings eine Genehmigung erforderlich. Die Sicherheitslage sowie die wirtschaftliche Situation im Land gelten als schwierig.

Zoll- und Einfuhrregelungen

Bei der Einfuhr von Waren nach Guinea sind eine Vielzahl von Vorschriften und Regeln zu beachten. Die frühzeitige Information über Einfuhrverfahren, zu zahlende Abgaben und mögliche Verbote und Beschränkungen hilft, Verzögerungen an der Grenze und damit zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Arbeitsmarkt und Löhne

Das Kompetenzzentrum für berufliche Aus- und Weiterbildung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana (BMWK Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen

In Guinea sind eine Vielzahl bilateraler und multilateraler Geber aktiv. Die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank und andere stellen Finanzierung für Projekte der öffentlichen Hand bereit. Aus geberfinanzierten Vorhaben resultieren viele Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.

Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle 

Unterstützung beim Markteinstieg in Guinea

Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Guinea zu erleichtern.

Beratungsgutscheine Afrika

Das BMWK unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika. Unternehmen erhalten bis zu 85 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratungstage.

Investitionsgarantien des Bundes Neues Fenster zu "Investitionsgarantien des Bundes".

Die Investitionsgarantien sichern Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in Guinea gegen politische Risiken ab und unterstützten Projekte vor Ort.

Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft Neues Fenster zu "Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft".

Die Hermesdeckungen schützen Exporteure und Banken bei Geschäften mit guineischen Handelspartnern vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen.

Kontakte und weiterführende Links

Beratung für Ihr Guinea-Geschäft

Kontakt Omotunde Kasali

Regionen anglophones und lusophones Westafrika Geschäftsstelle Wirtschaftsnetzwerk Afrika +49 (0) 30 20 0099 947

E-Mail schreiben

Ansprechpartner vor Ort

Weiterführende Informationen

Erfahrungsberichte von Unternehmen in Guinea

Südwärts: Neue Märkte für deutsche Getreidetechnik in Afrika

Der deutsche Spezialist für Getreidetechnik Riela exportiert zunehmend nach Afrika. Dabei hilfreich sind Partner vor Ort und Angebote der deutschen Außenwirtschaftsförderung.

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