(ABG/UNCTAD) - Der Zufluss ausländischer Direktinvestitionen (foreign direct investment, FDI) in Afrika ist im Jahr 2023 mit 53 Milliarden US-Dollar leicht zurückgegangen, gegenüber dem Wert von 54 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022. Wie der aktuelle World Investment Report der Welthandels- und Entwicklungskonferenz UNCTAD zeigt, hat Europa weiterhin den größten Bestand an FDI in Afrika.
Unter den Top-Investoren führen die Niederlande mit 109 Milliarden US-Dollar, gefolgt von Frankreich mit 60 Milliarden US-Dollar sowie den USA und dem Vereinigten Königreich mit je 46 Milliarden US-Dollar. Deutschland belegte 2022 mit Investitionen in Höhe von 13 Milliarden US-Dollar den neunten Platz. Die deutschen Investitionen auf dem Kontinent stiegen zwischen 2018 und 2022 um etwa 18 Prozent. China ist mit einem Bestand von 41 Milliarden US-Dollar fünftgrößter Investor.
Trotz des leichten Rückgangs zog der afrikanische Kontinent einen wachsenden Anteil an globalen Greenfield-Megaprojekten an, darunter sechs Projekte im Wert von über 5 Milliarden US-Dollar. An der Spitze steht ein Green-Hydrogen-Projekt in Mauretanien, das Investitionen von 34 Milliarden US-Dollar generieren soll.
Afrika erhielt außerdem über 10 Milliarden US-Dollar für Projektfinanzierungen im Bereich der Wind- und Solarenergie, wobei die größten Projekte in Ägypten, Südafrika und Simbabwe angesiedelt sind. Auch die Wertschöpfungsketten für Elektrofahrzeuge zogen ausländische Investitionen an, darunter die geplante Einrichtung einer 6,4 Milliarden US-Dollar schweren Batterieproduktionsanlage für Elektrofahrzeuge in Marokko.
Insgesamt gingen die Direktinvestitionen in die meisten Regionen Afrikas im Vergleich zum Vorjahr zurück. Lediglich das südliche Afrika konnte einen Anstieg um 22 Prozent verbuchen, hauptsächlich beeinflusst durch Aktivitäten in Angola. Auch wenn Ägypten nicht mehr die Höchstwerte von 2022 abrufen kann, bleibt das Land 2023 weiterhin größter Empfänger von FDI in Afrika.
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