"Meine Erwartungen waren nicht sehr hoch, aber sie wurden mehr als erfüllt." - Dimitry Kushnikovskiy über die MiGA.
(ABG) - Es war dann doch eine recht äthiopische Veranstaltung, aber die erste „Made in Germany - Africa“ (MiGA) vom 2. bis 4. März 2023 in Addis Abeba machte Lust auf mehr. Die Pilotmesse mit 54 Ausstellern fand im Konferenzraum des Skylight Hotels statt, wo deutsche Organisationen wie Baden-Württemberg International einigen Platz belegten. Von den offiziell gut 1.500 Besuchern kamen rund 90 Prozent aus Äthiopien. Trotz dieser Konzentration auf das Gastland fanden befragte Aussteller viele lobende Worte für das Event.
Drei Tage lang kaum zur Ruhe kamen etwa die beiden aus Deutschland angereisten Vertreter von Rolls-Royce Power Systems aus Friedrichshafen. Mit ihrem Power Pack, einem Batteriespeicher für die dezentrale Stromversorgung, traf der Anbieter von schweren Motoren und anderer Antriebstechnik offenkundig das Interesse der Besucher. "Wir hatten hier sehr gute Anbahnungsgespräche", sagte Benjamin Gruber, der für Afrika zuständige Vertriebsmanager.
Sehr zufrieden zeigte sich auch Sven Urban, Geschäftsführer von ETS Didactic. Die rund 90-köpfige Firma aus der Nähe von München offeriert technische Geräte und Inhalte für Berufsschulen und andere Bildungsträger. Sie ist bereits stark in Afrika vertreten und hat auch mehrere Projekte in Äthiopien. Urban und seine Leute sortierten gegen Messeende einen ganzen Stapel von Notizen, "gestern hatten wir den ganzen Tag sehr gute Kontakte".
"Meine Erwartungen waren nicht sehr hoch, aber sie wurden mehr als erfüllt", sagte Dmitry Kushnikovskiy. Der Entwicklungsleiter der etwa 15-köpfigen Firma leXsolar aus Dresden stellte bei der MiGA Geräte vor, die in Berufs- und anderen Schulen die Nutzung erneuerbarer Energien experimentell darstellen können. "Für eine erste Messe dieser Art war das sehr gut, ich hoffe auf eine weitere und dann größere Veranstaltung hier." Kushnikovskiy monierte allerdings das Timing der Ausstellung, deren erster Tag auf den höchsten weltlichen Feiertag in Äthiopien fiel.
Genau zur richtigen Zeit kam die Messe hingegen für Tariku Amere von Wilo. "Unsere Abnehmer sind nicht zufrieden mit der Qualität chinesischer Pumpen und haben auch bei türkischen und italienischen Produkten Einwände", sagte der Country Manager der äthiopischen Niederlassung des Dortmunder Pumpenherstellers. Äthiopische Kunden, selbst staatliche Wasserbetriebe und andere Behörden, würden sogar die hohen deutschen Preise zahlen. Bei der MiGA hatte Amere gute Kontakte, nicht nur mit den Partnern, die er davor auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht hatte. Natürlich sei das Angebot bei dieser Pilotmesse sehr begrenzt gewesen, umso wichtiger sei nun eine Expansion des Events.
Der Termin für nächstes Jahr steht bereits fest: Vom 14. bis 16. März 2024 soll die nächste "Made in Germany - Africa" stattfinden.
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