
Mit fundierten Marktkenntnissen und starken Netzwerken vor Ort unterstützen die Branchenexperten des Wirtschaftsnetzwerks Afrika deutsche Unternehmen, indem sie konkrete Geschäftsmöglichkeiten identifizieren. Die Branchenexperten arbeiten an den Auslandshandelskammern bzw. Delegiertenbüros der deutschen Wirtschaft in den jeweiligen Zielländern.
Das Angebot besteht derzeit in sechs Ländern: Ein Branchenexperte identifiziert Geschäftsmöglichkeiten im ägyptischen Wassersektor, ein Branchenexperte befasst sich in Ghana mit der Bauwirtschaft, ein weiterer ist im Bereich Kreislaufwirtschaft in Südafrika tätig. Ein Branchenexperte ist für die Automobilindustrie in Marokko zuständig, eine Branchenexpertin kümmert sich um Land- und Ernährungswirtschaft in Angola und ein weiterer Experte befasst sich mit Umwelttechnologien in Côte d'Ivoire. Unternehmen, die Interesse an Informationen über diese Geschäftsmöglichkeiten haben, können sich bei der Geschäftsstelle des Wirtschaftsnetzwerks Afrika registrieren.
Wasserwirtschaft in Ägypten
Ägypten verbraucht in Nordafrika die größte Menge an Wasser, davon stammen 93 Prozent aus dem Nil. Gleichzeitig herrscht Wasserknappheit. Herausforderungen wie der Klimawandel, ein großes Bevölkerungswachstum und ressourcenintensive Bewässerungstechniken dürften den Mangel an Wasser künftig weiter verschärfen. Der Einsatz wassersparender Technologien und Technologien zur Frischwassergewinnung sind bereits jetzt von zentraler Bedeutung.
Für deutsche Unternehmen können sich Marktchancen insbesondere in Bezug auf nachhaltige Bewässerungstechniken, Meerwasserentsalzungsanlagen, Pumpen- und Rohrherstellung sowie Wasseraufbereitungs- und Kläranlagen ergeben.

In Ägypten arbeitet Dr. Peter Riad als Branchenexperte an der Auslandshandelskammer Ägypten in Kairo. Der promovierte Ingenieur ist seit 19 Jahren im Bereich der Wasserwirtschaft tätig. Er verfügt über exzellente Branchenkenntnisse sowie Netzwerke vor Ort. Zudem ist er aufgrund mehrjähriger Studienaufenthalte in Deutschland mit deutschen Unternehmen und deren Technologien sowie Fachverbänden vertraut. Für den Branchenexperten Wasserwirtschaft registrieren.
Mehr über den Wassersektor in Ägypten und die Arbeit des BMWK-Branchenexperten können Sie im Interview mit Dr. Riad nachlesen. |
Bauwirtschaft in Ghana
Video: Die AHK Ghana und internationale Unternehmen über das Potenzial in der Bauwirtschaft des Landes (Stand: März 2025)
Ein schnelles Bevölkerungswachstum und eine rasch voranschreitende Urbanisierung steigern den Bedarf an Wohnraum und an genereller Infrastruktur. Der Bausektor gewinnt daher weiter an Gewicht. Einige geplante große Verkehrsinfrastrukturprojekte bieten deutschen Unternehmen die Chance, gewinnbringende wirtschaftliche Partnerschaften einzugehen, indem sie hochwertige und nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anbieten – z.B. im Bereich Infrastruktur, Baumaterialien und -zubehör, Immobilienentwicklung, Mechanik, Elektrik und Sanitärinstallation. Im Sektor eröffnen sich zudem Bedarfe nach der Expertise von ausländischen Unternehmen und gewinnbringenden Partnerschaften im Rahmen von Bauprojekten.

Kwadwo Botuo Gyimah studierte Bauingenieurswesen und ist zertifizierter Projektmanager mit umfangreicher praktischer Erfahrung im allgemeinen Infrastrukturbau. Er ist als Branchenexperte für Bauwirtschaft in Accra tätig und eng mit relevanten lokalen Akteuren der Branche vernetzt. An der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana (AHK Ghana) identifiziert er aussichtsreiche Marktsegmente, in denen vielversprechende Geschäftsopportunitäten bestehen. Ein zusätzlicher Fokus liegt hierbei auf der Bereitstellung von Technologien, die deutschen Unternehmen maßgebliche Marktchancen bietet. Für den Branchenexperten Bauwirtschaft registrieren.
Im Interview berichtet Kwadwo Botuo Gyima, wie er für deutsche Unternehmen Geschäftschancen im ghanaischen Bausektor auslotet. |
Kreislaufwirtschaft in Südafrika
Südafrika strebt aktiv den Wandel von einer CO₂-intensiven Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft an. Hierdurch ergeben sich zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen, die langfristig in diesem Feld investieren wollen. In der Kreislaufwirtschaft wird in allen Prozessen der Produktion die Reduzierung von Nebenprodukten, das Recycling und ein möglichst effizienter Umgang mit Ressourcen angestrebt. Hierbei entsteht beispielsweise im Abfallsektor oder im Wassersektor eine wachsende Nachfrage nach technischen Innovationen und finanziellen Strukturen, welche die Recyclingquote erhöhen.

Rishel Dharmapall ist als Branchenexperte für Kreislaufwirtschaft in Südafrika an der Deutschen Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika in Johannesburg tätig. Herr Dharmapall hat einen Bachelorabschluss in Chemieingenieurwesen und einen Masterabschluss in International Finance. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung unter anderem in den Bereichen Fertigung, Erneuerbare Energien, Abfallwirtschaft und Wasserwirtschaft. Zudem war er für mehre multinationale Organisationen und in der Unternehmensberatung sowie der Entwicklungsfinanzierung tätig. Mit seinen Erfahrungen und seinem umfangreichen Netzwerk im öffentlichen und privaten Sektor unterstützt Herr Dharmapall deutsche Unternehmen bei ihrem Eintritt in die Kreislaufwirtschaft in Südafrika. Für den Branchenexperten Kreislaufwirtschaft registrieren.
Im Interview berichtet Rishel Dharmapall von Entwicklungen und Geschäftspotenzialen in der südafrikanischen Kreislaufwirtschaft. |
Automobilwirtschaft in Marokko
Die Automobilindustrie in Marokko hat sich innerhalb der vergangenen Jahre zum wichtigsten afrikanischen Produktionsstandort für Automobilhersteller entwickelt. Die Werke von Renault und Stellantis produzieren rund 600.000 Autos im Jahr, die hauptsächlich nach Europa exportiert werden. Auch viele Zulieferunternehmen haben sich vor Ort angesiedelt. Die Nähe zu Europa, die exzellente Logistik und attraktive Industriezonen bieten gute Standortbedingungen für Unternehmen. Marokko will in Zukunft auch die nachhaltige Mobilität stärken und sich als Batterieproduzent etablieren.
Seit April 2025 ist Habib Bouihi an der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Marokko für das Wirtschaftsnetzwerk Afrika tätig. Der neue Ansprechpartner für den Automobilsektor hat unter anderem fünf Jahre als Projektkoordinator für den Mobilitätsanbieter Uber gearbeitet. Durch sein Ingenieurstudium in Deutschland verfügt er über sehr gute Deutschkenntnisse. Nach seinem Studium hat er in Marokko umfassende Erfahrung im Vertrieb und der Projektarbeit von Informations- und Kommunikationsunternehmen gesammelt. Zuletzt standen dabei innovative Lösungen und Herausforderungen der modernen Mobilität im Fokus seiner Arbeit. Für den Branchenexperten Automobilwirtschaft registrieren.
Land- und Ernährungswirtschaft in Angola
Mit 1,25 Millionen Quadratkilometern Landfläche gehört Angola zu den größten Staaten in Subsahara-Afrika. Wechselfeuchtes Klima und fruchtbare Böden bieten ausgezeichnete Bedingungen für die Land- und Ernährungswirtschaft. Agribusiness zählt in Angola zu den aufstrebenden Branchen mit hohem Wachstumspotenzial, Investitionen in die Agrarindustrie steigen. Die Regierung bemüht sich, unabhängiger von Nahrungsmittelimporten zu werden. Angola will seine Landwirtschaft modernisieren, Infrastruktur ausbauen und seine Position im regionalen Agrargeschäft stärken – mit mehr lokaler Produktion und Verarbeitung auch für Exportmärkte.

Giselle Llanes ist Agronomin und arbeitet seit elf Jahren als landwirtschaftliche Expertin im südlichen Afrika. Neben Erfahrungen bei der Produktion, der Verarbeitung und dem Handel mit Agrarprodukten verfügt Frau Llanes über umfangreiche Kenntnisse der angolanischen Agrarindustrie. Als Branchenexpertin für Land- und Ernährungswirtschaft an der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Luanda identifiziert Frau Llanes Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen in Angola. Für die Branchenexpertin Land- und Ernährungswirtschaft registrieren.
Umwelttechnologien in Côte d'Ivoire
Côte d'Ivoire gilt als aufstrebender Wirtschaftshub in Westafrika. Seit über zehn Jahren gehört das Land zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften in Afrika südlich der Sahara. Die Regierung und internationale Geldgeber investieren umfangreich in Infrastruktur und Ausbau der Wertschöpfung. Dabei ist die anhaltende Ungleichheit beim Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen eine der größten Herausforderungen des Landes. Hier liegen vielfältige Marktchancen für deutsche Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Wasser, sanitäre Einrichtungen, Umwelt und nachhaltige Entwicklung.
Ein Sektorexperte für Umwelttechnologien an der Delegation der deutschen Wirtschaft in Côte d’Ivoire unterstützt von Abidjan aus deutsche Unternehmen bei der Suche nach neuen Geschäftschancen. Für den Branchenexperten Umwelttechnologien registrieren.
Informationen zu Geschäftsmöglichkeiten
Über die Geschäftsstelle des Wirtschaftsnetzwerks Afrika erhalten Unternehmen unentgeltlich Informationen zu den Geschäftsmöglichkeiten, die die Branchenexperten identifiziert haben.
So funktioniert die Anmeldung:
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