Länderprofil Wirtschaft in Madagaskar

Die meisten Waren werden mit Wertzöllen in Höhe von 0, 5, 10 oder 20 Prozent belastet. Spezifische Zölle werden dagegen auf Mineralölerzeugnisse angewandt. Ausgewählte Waren, wie Pharmazeutika und medizinische Geräte, können zollfrei eingeführt werden. Die Höhe des Zolls wird auf Grundlage des CIF-Wertes der Ware ermittelt (Kosten, Versicherung und Fracht).

Alle in Madagaskar eingeführten Waren unterliegen der Mehrwertsteuer. Der Regelsatz liegt bei 20 Prozent. Für ausgewählte Waren, wie lokal hergestellte Nudeln, gilt ein ermäßigter Satz in Höhe von 5 Prozent.

Bestimmte Säfte, Tee, Zucker und Zuckerwaren, Alkohol und alkoholische Getränke, Tabak und Tabakwaren sowie bestimmte Kfz unterliegen zudem einer Verbrauchsteuer, die je nach Ware unterschiedlich hoch ausfällt.

Aktuelle Meldungen zu geänderten Zoll- und Einfuhrregelungen in Madagaskar.

Die Wareneinfuhr darf nur von einem zugelassenen Zollagenten vorgenommen werden, der vom Importeur ernannt wird.

Vor Ankunft der Waren ist der Exporteuer oder Spediteur dazu verpflichtet, die entsprechende Cargo Tracking Note (BSC) über das Centre Technique du Bordereau de Suivi des Cargaisons, GasyNet einzureichen. Neben der BSC sind für die Zollabfertigung noch ein Cargo Manifest, die Zollanmeldung, Rechnungen, Packlisten, Frachtdokumente, ein Versicherungszertifikat sowie möglicherweise Ursprungsnachweise und/oder Genehmigungen/Lizenzen erforderlich.

In der Regel erfolgt die Zollabfertigung elektronisch, sodass die entsprechenden Daten und Dokumente über das System ASYCUDA eingereicht werden. Genehmigungen können über das Electronic Single Window GasyNet eingeholt werden.

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Sensible Güter dürfen nur dann auf den madagassischen Markt gebracht werden, wenn diese ein entsprechendes Zertifizierungsverfahren durchlaufen haben und nachgewiesen werden kann, dass sie mit den Normen und Standards in Madagaskar übereinstimmen. Beim Bureau of Standards of Madagascar (BNM) sind unter anderem ein Antrag, ein Merkblatt über die Eigenschaften der Ware und ein Sicherheitsdatenblatt einzureichen, um eine Zulassung zu erhalten.

Eine Konformitätserklärung, die vom Hersteller der Ware ausgestellt wurde, kann die Wareneinfuhr beschleunigen. Aber auch bei Vorlage dieser Erklärung kann das BNM entscheiden, Labortests zu beauftragen und durchzuführen.

Stimmt das eingeführte Produkt mit den madagassischen Normen und Standards überein, stellt das BNM in der Regel eine Zulassung mit einer Gültigkeit von drei Jahren aus.

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Besondere Einfuhrformalitäten gelten beispielsweise für lebende Tiere, Fleischwaren, Chemikalien, Gebrauchtwagen und Waffen. Diese Waren dürfen nur mit einer Genehmigung und/oder Lizenz eingeführt werden, die von der entsprechenden Behörde ausgestellt wird. Beispielsweise ist bei der Einfuhr von Rindfleisch neben dem Ursprungs- und Gesundheitszeugnis auch ein Halal-Zertifikat vorzulegen. Für lebende Pflanzen oder Pflanzenteile ist dagegen ein Pflanzengesundheitszeugnis vom Ministère de l'Agriculture, de l'Elevage et de la Pêche de Madagascar vorzulegen. Pharmazeutische Produkte müssen vor der Einfuhr in Madagaskar bei der Agence du Médicament registriert werden.

Einfuhrverbote bestehen unter anderem für gefälschte Produkte, Produkte, die der Moral schaden, sowie für Abfall und Schrott (vor allem Aluminium und Kupfer). Zum Schutz der Fauna und Flora des Landes hat sich Madagaskar darüber hinaus zur Einhaltung der Vereinbarungen von CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) verpflichtet.

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