Seit seiner Unabhängigkeit 2011 müht sich Südsudan mit inneren Streitigkeiten, Grenzkonflikten und wirtschaftlichen Krisen. Dabei verfügt der junge Staat über Erdöl- und Mineralienreichtum, große Vorkommen an Süßwasser und fruchtbare Böden. Land- und Forstwirtschaft bieten daher ebenso Potenzial wie der Bergbau.

Bürgerkrieg und Machtkämpfe haben einem der ärmsten Länder der Welt stark zugesetzt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Südsudan ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der Ölexport sorgt für etwa 90 Prozent der Deviseneinnahmen des Südsudan und ist damit neben den Gebergeldern eine Lebensader für das Land.

Seit Anfang 2024 ist Südsudans schadhafte Petrodar-Ölpipeline außer Betrieb. Sie verläuft über rund 1.500 Kilometer durch den Sudan, wo aktuell Krieg herrscht, bis an die Küste des roten Meeres nach Port Sudan und transportiert normalerweise etwa 100.000 Barrel pro Tag. Wie lange die Pipeline außer Betrieb bleibt, ist unklar. Solange dies der Fall ist, fallen große Teile der Einnahmen weg, was die Instabilität im Land erhöht. Im regionalen Kontext versucht der Binnenstaat, seine Handels- und Transportkorridore über Länder wie Dschibuti, Äthiopien und Kenia zu diversifizieren. 

Das Länderprofil wurde zuletzt im September 2024 aktualisiert.

Afrika-Experte Carsten Ehlers

Südsudan ist ein kleiner, weitgehend unterversorgter Markt mit hohem Risiko, allein aufgrund der Sicherheitslage. Möglich ist eine Markterkundung auch vom regionalen Hub in Nairobi aus. In der Hauptstadt Juba gibt es inzwischen mehrere gute Hotels für Geschäftsreisende und recht gute Flugverbindungen aus Nairobi, Addis Abeba, Entebbe (Uganda) und Istanbul.

Carsten Ehlers Korrespondent für Ostafrika bei Germany Trade & Invest in Nairobi

Daten und Fakten Südsudan

Entwicklungszusammenarbeit und öffentliche Aufträge in Südsudan

In Südsudan sind einige bilaterale und multilaterale Geber aktiv. Unter anderem finanzieren die Weltbank und die Afrikanische Entwicklungsbank Vorhaben der öffentlichen Hand. Aus diesen geberfinanzierten Projekten resultieren Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.

Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle 

Unterstützung beim Markteinstieg in Südsudan

Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Südsudan zu erleichtern.

Beratungsgutscheine Afrika

Das BMWK unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika. Unternehmen erhalten bis zu 85 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratungstage.

Investitionsgarantien des Bundes Neues Fenster zu "Investitionsgarantien des Bundes".

Die Investitionsgarantien sichern Direktinvestitionen deutscher Unternehmen im Südsudan gegen politische Risiken ab und unterstützten Projekte vor Ort.

Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft Neues Fenster zu "Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft".

Die Hermesdeckungen schützen Exporteure und Banken bei Geschäften mit südsudanesischen Handelspartnern vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen.

Erfahrungsberichte von Unternehmen in Südsudan

Anspruchsvoll: Mode für die Mittelschicht in Uganda

Waya Collective bedient mit lokal gefertigter Mode die ugandische Mittelschicht - und nimmt bereits weitere Märkte in Ostafrika in den Blick, berichtet Gründerin Antonia Lorenz.

Für Afrika-Kenner: Investieren in Südsudan

Südsudan bietet kein einfaches Geschäftsumfeld. Dennoch sieht Charlie Tryon von der Investmentfirma Maris viel Potenzial in der Forstwirtschaft und für Kaffeeanbau.

Getränkeindustrie: Äthiopiens Wasserabfüller suchen neue Technik

Das Geschäft mit Trinkwasser in Äthiopien läuft gut. Marktführer ist das junge Unternehmen Top Water, das im Interview Auskunft über seine weiteren Expansionspläne gibt.

Pionierarbeit: Ein neuer Weg für Getreideproduktion in Südsudan

Die Areos AG investiert im Südsudan in die Produktion von Grundnahrungsmitteln. Noch vor den Landrechten zählte hier die Zustimmung der lokalen Bevölkerung.

Weitere Inhalte zum Thema: