Der Binnenstaat Burkina Faso ist reich an Bodenschätzen und stark abhängig von der Landwirtschaft. Die 23 Millionen Einwohner leiden jedoch unter der Instabilität der Region. Im eigenen Land haben Terroranschläge und Militärputsche die politische Unsicherheit vergrößert. 

Die weitere wirtschaftliche Entwicklung wird von der Stabilität des Landes abhängig sein. Eine schnelle Rückkehr zu Wahlen und zur Demokratie ist nicht zu erwarten. Internationale Investoren werden sich nicht engagieren, solange sich die Sicherheitslage nicht beruhigt. Notwendige Investitionen in die Infrastruktur, insbesondere auch in den Energie- und den Wassersektor, werden durch die aktuelle Situation erschwert.

In der Landwirtschaft spielen – neben der Eigenversorgung – der Anbau von Baumwolle, Nüssen und Ölsaaten eine Rolle. Allerdings sorgt der Klimawandel für Herausforderungen.

Besonders attraktiv ist potenziell der Bergbausektor. Burkina Faso war 2021 der drittgrößte Goldproduzent Afrikas. Außerdem verfügt das Land über Vorkommen von Kupfer, Zink, Mangan und Phosphaten.

Das Länderprofil wurde zuletzt im November 2024 aktualisiert.

Burkina Faso ist eines von dreizehn afrikanischen Ländern der G20-Initiative Compact with Africa (CwA). Ziel ist es, die Bedingungen für private Investitionen in den Teilnehmerländern zu verbessern.

Daten und Fakten Burkina Faso

SWOT-Analyse

S

Strengths Stärken

  • Reiche Goldvorkommen und andere Rohstoffe, Baumwolle
  • Geringe Währungsrisiken, da CFA-Franc an den Euro gebunden
  • Relativ geringe Verschuldung
W

Weaknesses Schwächen

  • Außenwirtschaft und Konjunktur von Gold und Baumwolle abhängig
  • Binnenlage, hohe Transport- und Logistikkosten
  • Kleiner Markt, Armut und geringe Kaufkraft
O

Opportunities Chancen

  • Hohes Wachstum trotz struktureller Schwächen
  • Dienstleistungssektor, Telekommunikation und Konsum 
  • Geberfinanzierte Vorhaben 
  • Infrastrukturinvestitionen, künftig stärker aus China finanziert
T

Threats Risiken

  • Hohe Gefahr terroristischer Gewaltakte, Entführungen und kriminelle Übergriffe
  • Rückzug von Investoren
  • Dürren und Klimaschocks
  • Korruption und Vetternwirtschaft

Marktzugang

Rechtliche Rahmenbedingungen

Das Rechtssystem in Burkina Faso basiert, historisch bedingt, überwiegend auf französischem Recht. Im Bereich des Wirtschaftsrechts gilt in weiten Teilen das vereinheitlichte Recht der Organisation zur Harmonisierung des Wirtschaftsrechts in Afrika (OHADA). Ausländische Investoren können in Burkina Faso grundsätzlich in allen Bereichen investieren und sind inländischen Investoren laut Gesetz gleichgestellt. Allerdings gelten die Sicherheitslage sowie die politische, wirtschaftliche und finanzielle Situation im Land als schwierig.

Zoll- und Einfuhrregelungen

Bei der Einfuhr von Waren nach Burkina Faso sind eine Vielzahl von Vorschriften und Regeln zu beachten. Die frühzeitige Information über Einfuhrverfahren, zu zahlende Abgaben und mögliche Verbote und Beschränkungen hilft, Verzögerungen an der Grenze und damit zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Arbeitsmarkt und Löhne

Das Kompetenzzentrum für berufliche Aus- und Weiterbildung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana (BMWK Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen

In Burkina Faso sind eine Vielzahl bilateraler und multilateraler Geber aktiv. Die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank und andere stellen Finanzierung für Projekte der öffentlichen Hand bereit. Aus geberfinanzierten Vorhaben resultieren viele Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.

Einen Überblick über Geschäftschancen bei öffentlichen Aufträgen gibt Germany Trade & Invest (GTAI) im Bericht Entwicklungszusammenarbeit mit Burkina Faso. Bei GTAI finden Sie zudem aktuelle

Unterstützung beim Markteinstieg in Burkina Faso

Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Burkina Faso zu erleichtern.

Beratungsgutscheine Afrika

Das BMWK unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika. Unternehmen erhalten bis zu 85 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratungstage.

Investitionsgarantien des Bundes Neues Fenster zu "Investitionsgarantien des Bundes".

Die Investitionsgarantien sichern Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in Burkina Faso gegen politische Risiken ab und unterstützten Projekte vor Ort.

Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft Neues Fenster zu "Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft".

Die Hermesdeckungen schützen Exporteure und Banken bei Geschäften mit burkinischen Handelspartnern vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen.

Kontakte und weiterführende Links

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Ansprechpartner vor Ort

Weiterführende Informationen

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