Aus afrikanischen Baugruben und Bohrlöchern werden wertvolle Rohstoffe gefördert. Der Kontinent ist reich an mineralischen Ressourcen: Rund 30 Prozent der globalen Mineralreserven finden sich in Afrika. Von der Elektronikindustrie bis zur Batterieproduktion, modernste Technik verlangt nach afrikanischen Rohmaterialien. Und die Möglichkeiten der Verwendung der Bodenschätze sind längst nicht erschöpft. 

Afrikas Rohstoffe sind mannigfaltig. Der Kontinent birgt die größten Reserven an Kobalt, Diamanten, Platin und Uran der Welt. Afrika verfügt über 40 Prozent des weltweiten Goldes und bis zu 90 Prozent der Bestände von Chrom und Platin. 12 Prozent der globalen Ölvorräte liegen dort sowie 7 Prozent des Erdgases. Südafrika allein ist der weltweit führende Hersteller von Chromit und Ferrochrom, Gold, Palladium und Platin sowie der zweitgrößte Produzent der Welt von Mangan, Rutil und Zirkon. Unser Nachbarkontinent beherbergt wichtige Industriematerialien für den technologischen Fortschritt.

Viele afrikanische Volkswirtschaften sind auf ihre Rohstoffe angewiesen und stark von Preisentwicklungen auf den Weltmärkten beeinflusst. Steigende Rohstoffpreise kurbeln das Wirtschaftswachstum in diesen Ländern an, denn vielfach machen Metall- und Industriemineralien oder mineralische Brennstoffe den Löwenanteil der Exporteinnahmen aus. Hocheffiziente Verfahren sowie moderne Technologie bei der Exploration, Gewinnung, Aufbereitung und dem Recycling mineralischer Rohstoffe sind gefragt. Sie ermöglichen eine nachhaltige Ausbeutung und einen zukunftsfähigen Einsatz natürlicher Ressourcen. 

Für deutsche Unternehmen bestehen vor allem Chancen in der Zulieferung von technischer Ausrüstung und Chemikalien. Auch für Logistikunternehmen sind Bergbauprojekte interessant, da für den Transport des schweren Geräts in oft entlegene Gegenden maßgeschneiderte Lösungen gefunden werden müssen. Zudem ist moderne Umwelttechnik gefragt: Minenbetreiber müssen nachhaltige Lösungen bei der Stromversorgung sowie beim Thema Wasser und Abwasser finden.

70

70 Prozent der weltweiten Kobaltproduktion entfallen auf die Demokratische Republik Kongo. 

10

Im Jahr 2022 entfallen auf den afrikanischen Bergbau weniger als 10 Prozent der weltweiten Explorationsausgaben.

30

Bis 2040 sollen Afrikas Bodenschätze schätzungsweise 30 Milliarden US-Dollar jährlich zu den Staatseinnahmen beitragen.  

Quellen: Internationaler Währungsfonds; Mining In Africa Country Investment Guide 2024

Potenzialmärkte für die Bergbau- und Rohstoffindustrie in Afrika

Mosambik

Mosambik verfügt über eine der weltweit größten Reserven an hochwertigem Graphit. Das Mineral wird für Lithium-Ionen-Batterien benötigt. Vielversprechende Lagerstätten gibt es auch für mineralische Sande mit hohem Gehalt an Titanoxiden, Zirconium und weiteren für Hightech-Industrien wichtigen Verbindungen. Rohstoffe wie Kohle, Gold, Titan und Vanadium oder Edelsteine finden sich ebenfalls in Mosambik. Groß investiert wird derzeit in die Förderung und den Export der Erdgasvorkommen vor der Küste der nördlichen Provinz Cabo Delgado.

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Südafrika

Mit Blick auf den wachsenden Platinbedarf für die Wasserstofftechnik und eine steigende Nachfrage nach Batteriemineralien bietet Südafrikas geologische Ausstattung ein beträchtliches Potenzial. Bei der Gruppe der Platinmetalle verfügt das Kapland mit 88 Prozent der bekannten Vorkommen über die weltweit größten Reserven. In Südafrika lagern zudem beträchtliche Vorkommen des Batterieminerals Vanadium und des Metalls Mangan, das für Elektrobauteile benötigt wird. Großen Bedarf gibt es bei der Sicherheitstechnik und bei Anwendung der Industrie 4.0.

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Demokratische Republik Kongo

In der Batterieherstellung für Smartphones, Tablets wie auch für Elektroautos benötigen die Hersteller Kobalt. Die globale Nachfrage ist riesig. Im Kongo lagert rund die Hälfte der weltweiten Reserven des wertvollen Rohstoffs. Das Land ist Weltmarktführer beim Export von Kobalt. Unter den afrikanischen Ländern ist die Demokratische Republik auch bei der Ausfuhr von Kupfer führend. Gemeinsam mit Sambia bildet das Land die Industrieregion Copperbelt - das bedeutendste Kupferabbaugebiet Afrikas.

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Namibia

Namibische Diamanten zählen zu den reinsten und teuersten der Welt. In Namibia befinden sich außerdem die weltweit viertgrößten Uranvorkommen, die in riesigen Minen abgebaut werden. Auch der Abbau des Batterieminerals Lithium gewinnt an Bedeutung. Graphit, Zink, Zinn und Salz sind ebenfalls nachgefragt. Zuletzt zugelegt haben Explorationstätigkeiten bei seltenen Erden, bei Kobalt, Kupfer und Gold sowie bei Öl und Gas.

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Guinea

Guinea verfügt über rund ein Viertel der weltweit erforschten Bauxitvorkommen. Das macht das westafrikanische Land für Aluminiumhersteller weltweit zu einem gefragten Lieferanten. Die Bauxit-, Gold- und Eisenerzminen im Land bieten für deutsche Bergbau- und Fördertechnik interessante Absatzchancen. Der Bauxitexport befördert vielfältige Investitionen in die guineische Infrastruktur.

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Ghana

Als „Goldküste“ war das Land bereits in kolonialen Zeiten bekannt. Auch heute noch ist Ghana der größte Goldproduzent Afrikas. Die Regierung versucht, den Bergbausektor weiter zu diversifizieren. Dynamik ist vor allem im Bauxitbereich zu erwarten. Neben Gold und Kakao ist Erdöl eines der wichtigsten Exportgüter Ghanas.

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Ruanda

Ruanda könnte sich zu einem lohnenswerten Standort für Minenzulieferer entwickeln. Neben dem wachsenden ruandischen Bergbausektor könnten auch diverse Großminen im angrenzenden Ostkongo bedient werden. Internationale Minengesellschaften interessieren sich für Zinn, Coltan, Tantal und Wolfram aus Ruanda.

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Algerien

In Algeriens Boden schlummern außer Öl und Gas erhebliche Mengen an weiteren Rohstoffen. Neben Salz, Blei, Gold, Silber, Wolfram, Mangan, Strontium, Kieselgur und Feldspat gibt es substantielle Vorkommen an Eisenerz und Zink. Außerdem ist Algerien nach Marokko und China das Land mit den größten nachgewiesenen Reserven an Phosphat. Der Großteil des daraus gewonnenen Düngers soll in den Export gehen. Die Phosphat- und Eisenerzminen sind aufgrund ihres Produktionsvolumens wichtige Besteller von Maschinen und Bergbautechnik.

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Botsuana

Mit einem Exportanteil von fast 90 Prozent sind Diamanten noch immer das wichtigste Bergbauprodukt des Landes. Die Edelsteine werden nicht nur gefördert, sondern auch aufbereitet, sortiert und gehandelt. Die Regierung möchte den Bergbau weiter diversifizieren. Chancen bietet der Abbau von Metallen wie Kupfer, Nickel, Gold oder Silber. Auch die Förderung von Natriumkarbonat, Salz und Kohle lockt Investitionen.

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Sambia

Der Bergbau ist der wichtigste Sektor in Sambia. Der Kupferabbau soll nun von 800.000 Tonnen in den kommenden zehn Jahren auf 3 Millionen Tonnen gesteigert werden. Daneben spielen Gold, Mangan, Nickel, Schwefel und Edelsteine eine Rolle. Die Regierung möchte die heimische Wertschöpfung erhöhen, hat aber mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen, darunter Fachkräftemangel und fehlende Finanzierungsmöglichkeiten.

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Eritrea

Ein großes Kaliprojekt sorgt derzeit in Eritrea für Aufsehen. Die Vorkommen in Colluli sollen für über 200 Jahre reichen. Auch Gold, Silber, Zink und Kupfer werden im Land abgebaut. Trotz der chinesischen Dominanz haben deutsche Unternehmen als Zulieferer von hochwertiger Bergbautechnik gute Chancen. 

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Tansania

Der Bergbausektor Tansanias nimmt an Fahrt auf: Abgebaut werden Gold, Grafit und Nickel. Daneben besitzt das Land Vorkommen an seltenen Erden, Mineralsanden, Uran und Kohle. Die politischen Rahmenbedingungen haben sich zuletzt gebessert und viele Konzessionen sind noch verfügbar. Deutsche Unternehmen können als Technologielieferanten punkten.

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Weitere Märkte

Germany Trade & Invest (GTAI) bietet weitergehende Informationen zur Bergbau- und Rohstoffindustrie in Afrika. Die Berichte beleuchten neben der Marktentwicklung auch politische Rahmenbedingungen, aktuelle und geplante Projekte sowie Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.

Kennzahlen für Bergbau und Rohstoffe in ausgewählten Märkten in Afrika

Bergbau und Rohstoffindustrie in Afrika im Ländervergleich

Erfahrungsberichte von Unternehmen aus dem Bergbau- und Rohstoffsektor

Ausbaufähig: Rolle der deutschen Wirtschaft im südlichen Afrika

Matthias Boddenberg leitete 23 Jahre die AHK Südliches Afrika. Er betont den Erfolg der dualen Berufsausbildung, sieht aber auch Defizite im Selbstmarketing deutscher Firmen.

Auf Erkundung: Bergbau als Schlüsselsektor in Eritrea

Eritreas Bergbau wird von chinesischen Firmen dominiert. Dennoch bietet der Sektor gute Entwicklungsperspektiven für westliche Technik, sagt Seife Berhe von Andiamo Exploration.

Lobito-Bahn: Gateway für Rohstoffe in Zentralafrika?

Rohstoffe sollen künftig verstärkt per Zug aus der DR Kongo zum Hafen in Angola transportiert werden. Für den strategisch wichtigen Lobito-Korridor fehlt aber noch Kapital.

Service und Wartung inklusive: Maschinen für Afrikas Bergbau

Guter Service und der Verkauf von Ersatzteilen - Aymeric Manteca berichtet hier vom Erfolg der belgischen BIA Group in Afrikas Bergbauindustrie.

Exportstark: Spanier liefern Premium-Werkzeug an Afrikas Industrie

EGA Master aus Spanien ist trotz hoher Preise in Afrika erfolgreich. Geschäftsführer Aner Garmendia erklärt, wie man in den frankofonen Ländern mit den Franzosen konkurriert.

Lifting Solutions: Als Weltmarktführer in Afrika

Larbi Meskine-Rodriguez von Palfinger erklärt, warum er für Teleskopkräne auf den afrikanischen Märkten gutes Potenzial sieht.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen für Bergbau und Rohstoffe in Afrika

Entwicklungsprojekte im Bergbausektor unterstützt vor allem die Weltbank. Darüber hinaus gibt es nur wenige geberfinanzierte Projekte. Häufig kaufen die Länder Beratungsleistungen zur besseren Bewirtschaftung ihrer Ressourcen ein.

Projekt- und Ausschreibungshinweise für Bergbau und Rohstoffe Neues Fenster zu "Projekt- und Ausschreibungshinweise für Bergbau und Rohstoffe".

Germany Trade & Invest informiert fortlaufend über aktuelle Ausschreibungen im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

Meldungen zum Bergbau und zur Rohstoffwirtschaft in Afrika

08.07.2024 Meldung LkSG: Hilfe bei Risikoanalyse in DR Kongo

Unterstützungsangebot hilft deutschen Unternehmen, menschenrechtliche Risiken in Lieferketten zu erkennen und zu vermeiden

21.05.2024 Meldung Sambia will Kupferabbau verdreifachen

Neben der Produktionsausweitung steht verstärkt auch die Weiterverarbeitung im Fokus.

19.02.2024 Meldung Deutscher Außenhandel mit Afrika steigt auf 61,2 Milliarden Euro

Exporte verzeichnen 2023 auf Grund höherer Preise ein Plus - Importe gehen in Folge fallender Rohstoffpreise zurück

Aktuelle Veranstaltungen zum Bergbau und zur Rohstoffwirtschaft in Afrika

Bergbau, Rohstoffe - Angola

Markterschließungsprojekt
11.10.2024 Frankfurt (Main)
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Mining Indaba 2025

Bundesmessebeteiligung
03.02.2025 bis 06.02.2025 Kapstadt, Südafrika
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Mining Indaba 2025

Jahrestagung für Fachleute aus dem Bereich natürliche Ressourcen

Ansprechpartner für Bergbau und Rohstoffe

Publikationen zu Afrikas Bergbau- und Rohstoffsektor

Afrika Kompakt

Das Markets-Sonderheft "Afrika kompakt" von GTAI erklärt die vier wichtigsten Schritte beim Markteinstieg.