Für die Automobilindustrie stand der afrikanische Kontinent lange Zeit nicht im Fokus. Gebrauchte Fahrzeuge bestimmen nach wie vor das Bild. Doch mehrere Länder haben neue Sektorstrategien auf den Weg gebracht und bereits erfolgreich umgesetzt. Neben den etablierten Fertigungsstandorten Marokko und Südafrika sind weitere Länder dabei, Absatz und Produktion signifikant zu steigern. Deutsche Hersteller und Zulieferer profitieren davon.
Inzwischen wächst die lokale Produktion von Neuwagen kontinuierlich an. Marokko und Südafrika dominieren mit etwa 95 Prozent der in Afrika produzierten Autos. Auch Ghana und Ruanda konnten zuletzt erfolgreich Montagewerke internationaler Hersteller anziehen. Andere Länder lernen von diesen Erfolgsbeispielen und verbessern ihre Rahmenbedingungen. Dabei spielen die Themen E-Mobilität und Digitalisierung eine immer wichtigere Rolle.
Podcast Weltmarkt: Die Automobilindustrie in Afrika |
Algerien lässt nach mehreren Jahren wieder Neuwagenverkäufe zu. Bevölkerungsreiche Länder wie Ägypten und Nigeria, aber auch regionale Hubs wie Kenia besitzen großes Marktpotenzial. Neben der Produktion von Pkw wächst die Zulieferindustrie auf dem Kontinent. Insgesamt setzt die Automobilindustrie in Afrika nach Schätzungen inzwischen über 20 Milliarden US-Dollar um, 2029 könnten es bereits 26 Milliarden sein.
Aber nicht nur klassische Pkw-Produktion führt zum Erfolg. Gerade in Afrika könnten alternative Dienstleistungen wie Carsharing oder gemeinsames Fahren attraktiver als ein eigenes Auto sein. Die Märkte entwickeln und wandeln sich rasant. Neueinsteigern und etablierten Herstellern bieten sich vielfältige Möglichkeiten, daran teilzuhaben.
Quellen: Automobile - Afrika (Statista); VDA - Verband der Automobilindustrie
Kennzahlen für ausgewählte Automobilmärkte in Afrika
Afrikanische Automobilimporte im Ländervergleich
Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen in der Automobilindustrie in Afrika
In Entwicklungsprojekten werden immer wieder Fahrzeuge angeschafft. Oft sind dies Geländewagen und Pick-Ups oder landwirtschaftliche Fahrzeuge. In Projekten zur beruflichen Bildung benötigen die Projektträger Ausstattung, um ihre Auszubildenden etwa in Kfz-Technik zu schulen.