Der Gesundheitssektor in Afrika hat durch die Coronapandemie einen spürbaren Schub erfahren. Die Produktion von Impfstoffen und die Herstellung von Arzneimitteln wird regional an Bedeutung gewinnen. Daneben bleibt der Ausbau der Gesundheitsinfrastruktur dringlich. Auch der Bedarf an Hightech-Produkten in der Medizin- und Labortechnik wächst. Die Märkte sind vielfältig und bieten zahlreiche Chancen für deutsche Unternehmen.

In vielen Ländern Afrikas sind Investitionen in den Gesundheitssektor ins Rollen gekommen. Dabei bauen die Regierungen auf die Zusammenarbeit mit privaten Partnern oder investieren selbst in die öffentliche Gesundheitsinfrastruktur. Ein wichtiges Thema ist der Ausbau der Krankenversicherungssysteme.

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In Afrika kommen nur 3 Ärzte auf 10.000 Einwohner. In Europa sind es 37 Ärzte pro 10.000 Einwohner.

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Afrikas Pharmamarkt wird 2030 zwischen 50 und 70 Mrd. USD umsetzen – mehr als doppelt so viel wie 2017.

27,4

27,4 Prozent der afrikanischen Bevölkerung über 18 Jahren neigt zu einem erhöhtem Blutdruck, 5 Prozent mehr als der weltweite Durchschnitt. 

Quellen: World Health Statistics 2023 (WHO), African Pharmaceutical Market (Goldstein Market Intelligence), World Health Statistics 2022 (WHO)

In der Medizintechnik und bei Pharmazeutika besteht ein hoher Importbedarf, der weiter steigen wird. Doch auch die lokale Pharmaindustrie wächst. Deutschland unterstützt bereits einige afrikanische Länder bei der Impfstoffproduktion. In derartigen Partnerschaften liegt ein langfristiges Geschäftspotenzial. 

Afrikas wachsende Mittel- und Oberschicht verlangt zunehmend medizinische Dienstleistungen vor Ort, wie im Bereich Diagnostik. Krankenhausprojekte und E-Health-Lösungen sind weitere Beispiele für Felder, in denen deutsche Zulieferer und Dienstleister aktiv werden können.

Branchenexpertin Kenia Gesundheitswirtschaft: Brenda Kokwaro

Der Gesundheitssektor in Ostafrika macht große Fortschritte, insbesondere in den Bereichen medizinisches Equipment, Diagnosetechnik, Training und digitalisierte Technologien: Gelegenheiten für deutsche Unternehmen tun sich vielerorts auf.

Brenda Kokwaro Branchenexpertin für Gesundheitswirtschaft des Wirtschaftsnetzwerks Afrika Delegation der Deutschen Wirtschaft für Ostafrika

Potenzialmärkte für Gesundheitswirtschaft in Afrika

Ruanda

BioNTech errichtet in Kigali eine Impfstoff-Produktionsstätte. Die Fabrik soll nicht nur Ruanda mit Impfstoffen beliefern, sondern die gesamte Region. Weitere Produktionsansiedlungen im Bereich Pharmazeutika oder medizinischem Verbrauchsmaterial sollen folgen. Sämtliche medizinische Güter müssen importiert werden, deutsche Unternehmen sind als Zulieferer beteiligt. 

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Südafrika

Die medizinische Cannabisindustrie floriert und Investitionen in die digitale Medizin stehen an. Das Land am Kap wird als Pharmastandort immer wichtiger: Mittlerweile gibt es über 275 Unternehmen in diesem Bereich vor Ort. Digital-Health-Lösungen und Labortechnik sind sehr gefragt. Bis 2026 soll eine allgemeine Krankenversicherung eingeführt werden. Rund ein Drittel der deutschen Medizintechnikexporte nach Subsahara-Afrika entfallen auf Südafrika.

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Nigeria

Der Bevölkerungsriese hat einen hohen Nachholbedarf bei Medizintechnik. In den nächsten Jahren soll der Markt jährlich rund 9 Prozent wachsen. Komplettlösungen sind stark nachgefragt. Im Bereich Digital Health steht Nigeria an zweiter Stelle in Subsahara-Afrika, nach Südafrika. Da der Markt stark fragmentiert ist, ist ein Vertreter vor Ort sehr wichtig. 

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Marokko

Jährlich wächst die Nachfrage nach Medizintechnik um rund 6 Prozent. Hightech-Geräte werden bisher importiert. Lokale Hersteller haben jedoch begonnen, ihre Fertigung auszubauen, und wollen zunehmend andere afrikanische Märkte ins Visier nehmen. Mobile Krankenversorgung in entlegenen Gebieten sowie Notfallequipment werden immer wichtiger. Die meisten Investitionen finden im öffentlichen Sektor statt. 

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Kenia

Der kenianische Gesundheitsmarkt wird weiter wachsen. Bei den Investitionen dürften Einrichtungen für die Behandlung chronischer Krankheiten, Diagnostikzentren sowie die lokale Produktion medizinischer Verbrauchsgüter im Mittelpunkt stehen. Auch deutsche Zulieferer planen, in Kenia zu produzieren, oder haben bereits damit begonnen, zum Beispiel B. Braun, Otto Bock und Merck.

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Ägypten

Ägypten ist in Nordafrika der größte Markt für die Gesundheitswirtschaft. Nachholbedarf besteht hier vor allem in puncto Infrastruktur und Finanzierung. Die Regierung plant den Bau von strategischen Lagern für Medikamente und medizinische Güter. Für Wachstum im Gesundheitssektor sorgt neben dem Bevölkerungsanstieg eine universelle Krankenversicherung. Sie soll in den nächsten Jahren landesweit eingeführt werden. 

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Tansania

Die Regierung hat im Gesundheitssektor Reformen angestoßen und stark in die Infrastruktur investiert. Kapital fließt sowohl von staatlicher als auch privater Seite. Deutsche Unternehmen liefern vor allem Pharmazeutika und Medizintechnik. Denkbar sind auch Investitionen in Gesundheitseinrichtungen oder Public-private-Partnerships (PPP). Für mehr Nachfrage sorgen Bevölkerungswachstum und die Zunahme chronischer Krankheiten.

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Äthiopien

Um weniger abhängig von Importen zu werden, plant das bevölkerungsreiche Land den Aufbau einer eigenen Impfstoffproduktion. Die Weltbank bezuschusst das 359 Millionen US-Dollar teure Großprojekt. Vorgesehen ist eine 200.000 Quadratmeter große Fabrik, die 200 Menschen beschäftigt. Es sollen Impfstoffe etwa gegen Masern, Cholera und Gelbfieber hergestellt werden. Abgesehen vom Devisenmangel bietet die Pharmabranche langfristig kräftige Wachstumsaussichten.

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Weitere Märkte

Germany Trade & Invest (GTAI) bietet weitergehende Informationen zur Gesundheitswirtschaft in Afrika. Die Berichte beleuchten neben der Marktentwicklung auch politische Rahmenbedingungen, aktuelle und geplante Projekte sowie Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.

Kennzahlen für ausgewählte Gesundheitsmärkte in Afrika

Afrikanische Importe von Medizintechnik und Pharmazeutika im Ländervergleich

Erfahrungsberichte von Unternehmen aus dem Gesundheitssektor in Afrika

Im Aufbruch: Senegal bleibt zuverlässiger Wirtschaftspartner

Senegal wählte im März einen neuen Präsidenten. Der deutsche Bundestagsabgeordnete Dr. Diaby spricht über den Wandel und die deutsch-senegalesischen Wirtschaftsbeziehungen.

Pharmaindustrie: Chancen in Westafrika, Zögern in Deutschland

Die Nachfrage nach deutschen Pharmaprodukten im französischsprachigen Westafrika wächst, doch die Anbieter aus Deutschland erkennen das Potenzial des Marktes noch nicht.

Vernachlässigt: Märkte für deutsche Medizintechnik in Afrika

In Afrika wächst der Bedarf an bezahlbarer Medizintechnik. SternMed aus Ravensburg bietet Lösungen für oft übersehene einkommensschwache Märkte.

Orthopädietechnik: Prothesen für Nigerias Mittelschicht

In Nigerias Oberschicht nehmen Wohlstandskrankheiten wie Diabetes zu und wohlhabende Patienten fragen Prothesen nach. Der deutsche Hersteller Ottobock überzeugt mit Qualität.

Gesundheit: Mit Beratung und Netzwerk ins Afrikageschäft

In Afrika steigt der Anteil an Menschen mit Adipositas, Diabetes und Bluthochdruck. Metabolic Balance aus Erding bietet weltweit Ernährungsberatung, neuerdings auch in Marokko.

StArfrica: Start-up-Märkte in Deutschland und Afrika vernetzen

Adedeji Olusanya von StArfrica spricht über die Start-up Ökosysteme in Ghana und Tansania und die Rolle der Diaspora im afrikanischen Unternehmertum.

Kenia baut privaten Gesundheitssektor aus

Der Investitionsbedarf in Kenias Gesundheitssektor ist groß. Brenda Kokwaro, Branchenexpertin für Gesundheitswirtschaft an der AHK Kenia, berät deutsche Unternehmen vor Ort.

Gesundheitswirtschaft Kenia: Gemeinsam neue Märkte erschließen

Brenda Kokwaro ist Branchenexpertin für Gesundheitswirtschaft an der AHK Kenia. Sie sieht große Potenziale im kenianischen Gesundheitsmarkt - denn die Mittelschicht wächst.

Neuorientierung: Exportgeschäft von ROHDE wandert von Asien nach Afrika

Die Rohde KG ist Spezialist für Wandbeschichtungen und war international vor allem in Asien engagiert. Nun hat sie sich für den Markteintritt in Südafrika und Kenia entschieden.

Blockchain-Technologie: Digitaler Schutz vor Fälschungen in Afrika

Das Chemnitzer Start-up authentic.network hat mit Blockchain-Technologie ein digitales Siegel entwickelt. Es soll Medikamente und weitere Produkte fälschungssicher machen.

Medizinische Lösungen für Afrika: ein gesundes Geschäft

Fürst Solutions unterstützt den Vertrieb deutscher Medizintechnik in Afrika. Über wenig Konkurrenz und steigende Investitionen im Gesundheitssektor berichtet Marco Fürstenberg.

Lokal vernetzt: Handelsvertreter übernehmen Vertrieb in Tunesien

Das Unternehmen B. Braun aus Melsungen vertreibt in Nordafrika seit vielen Jahren Medizin– und Pharmaprodukte mithilfe eines Netzwerkes von lokalen Distributoren.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen in der Gesundheitswirtschaft in Afrika

Die Gesundheitswirtschaft ist ein wichtiger Sektor in der Entwicklungszusammenarbeit. Internationale Organisationen und Entwicklungsbanken fördern den Kauf von Medizin- und Labortechnik, Arzneimitteln und Mobiliar. Sie unterstützen zudem Projekte zur Familienplanung, zur Seuchenbekämpfung und zur Gesundheits-IT.

Lesen Sie mehr zu den Gesundheitsstrategien internationaler Geber bei Germany Trade & Invest.

Projekt- und Ausschreibungshinweise für die Gesundheitswirtschaft Neues Fenster zu "Projekt- und Ausschreibungshinweise für die Gesundheitswirtschaft".

Germany Trade & Invest informiert fortlaufend über aktuelle Ausschreibungen im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

Veranstaltungen zur Gesundheitswirtschaft in Afrika

analytica Lab Africa

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01.08.2025 Kairo
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Internationale Zahnarztmesse & klinischer Kongress

Medic East Africa

Maschinen- und Anlagenbau, Gesundheitswirtschaft - Ägypten, Jordanien

Ansprechpartner für die Gesundheitswirtschaft

Weitere Informationen zum Gesundheitssektor in Afrika

Auf den Punkt - Gesundheitswirtschaft in Afrika

Die Broschüre "Auf den Punkt - Gesundheitswirtschaft" bietet einen Überblick zu Angeboten der Außenwirtschaftsförderung und Kontakten im Bereich Gesundheitswirtschaft.

Branche kompakt: Medizintechnik in Nigeria Neues Fenster zu "Branche kompakt: Medizintechnik in Nigeria".

Ein kompakter Überblick über die Medizintechnikbranche Nigerias. Beleuchtet werden unter anderem Markttrends, Rahmenbedingungen und die Struktur der Branche.

Marktstudie Nordafrika

Marktstudie zu den Entwicklungen des Gesundheitssektors in Ägypten, Algerien, Marokko und Tunesien sowie zu Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.

Branche kompakt: Pharmaindustrie in Ghana Neues Fenster zu "Branche kompakt: Pharmaindustrie in Ghana".

Ein kompakter Überblick über die Pharmaindustrie in Ghana. Beleuchtet werden unter anderem Markttrends, Rahmenbedingungen und die Struktur der Branche.

Branche kompakt: Medizintechnik in Marokko Neues Fenster zu "Branche kompakt: Medizintechnik in Marokko".

Ein kompakter Überblick über die Medizintechnik in Marokko. Betrachtet werden unter anderem Markttrends, Rahmenbedingungen und wie die Branche strukturiert ist.

Branche kompakt: Medizintechnik in Kenia Neues Fenster zu "Branche kompakt: Medizintechnik in Kenia".

Ein kompakter Überblick über die Medizintechnik in Kenia. Betrachtet werden unter anderem Markttrends, Rahmenbedingungen und wie die Branche strukturiert ist.

Zielmarktanalyse Tunesien Neues Fenster zu "Zielmarktanalyse Tunesien".

Gesundheitswirtschaft mit Fokus auf E-Health (2021)

Afrika Kompakt

Das Markets-Sonderheft "Afrika kompakt" von GTAI erklärt die vier wichtigsten Schritte beim Markteinstieg.